Music and Composition
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Spielarten des Rock'n'Roll

Spielarten des Rock ’n’ Roll 

Northern Band Style 

Im Norden der USA entstand ab 1952 eine weiße Musikrichtung, die den Bigbandsound mit markantem 4/4-Offbeat anreicherte, mit Boogielinien versah und in kleinerer Besetzung wiedergab. Der Northern-Band-Style wird wegen des „geslappten“ Kontrabasses gelegentlich mit seinem Südstaatenpendant, dem Rockabilly verwechselt, enthält aber ein dominanteres, zuweilen solistisches Schlagzeug und legt außerdem einen Schwerpunkt auf die im Rockabilly untypischen Blechbläser. In der Performance waren die synchronen Schwenkbewegungen der Instrumente typisch, die auffällig gemusterten Einheitsanzüge der Musiker und rhythmische Zwischenrufe („crazy man, crazy!“) - alles Elemente aus der Bigband-Kultur. Gespielt wurden Coverversionen schwarzer Rhythm-and-Blues-Titel, aber auch neue Kompositionen. Wichtiges Instrument war neben Kontrabass und Blechbläsern auch die E-Gitarre, die sich durch schnelle, schwierige Läufe vom übrigen Rock ’n’ Roll abhob. Erster Achtungserfolg dieser neuen Musikrichtung war bereits im Frühjahr 1952 die B-Seite von Bill Haleys Single „Icy Heart“, nämlich „Rock the Joint“, die bis auf die Saxophonkomponente bereits alle Elemente dieser neuen Stilart beinhaltete. Erwähnenswert dabei ist Danny Cedrones Gitarrensolo, das er zwei Jahre später nochmals Note für Note für den Welthit „Rock Around the Clock“ einspielte. 1953 kam der Durchbruch für diese neue Richtung des Rock ’n’ Roll, denn Bill Haley platzierte sich mit dem Titel „Crazy Man, Crazy“ als erster Vertreter des Northern-Band-Style in den „Nation’s Top Twenty-Charts“. Die Dominanz und Popularisierung des Rock ’n’ Roll durch Haley währte zwei Jahre, von Mitte 1954 bis Mitte 1956.

Vertreter: Bill Haley & The Comets, Freddy Bell & The Bellboys, The Jodimars, The Esquire Boys, Dave Apple & the Applejacks, Alan Dale, Jimmy Cavello & the Houserockers.

Rockabilly 

Um das Jahr 1954 in den Südstaaten der USA entstandene weiße Interpretation des Rhythm and Blues, durchmischt mit Elementen der Country- und Hillbilly-Musik. Als Erstling des Rockabilly gilt der von Elvis Presley im Sommer 1954 eingespielte Titel That's Allright, Mama. Produzent war der Gründer des Sun Labels Sam Phillips, der schon Anfang der 50er-Jahre als Produzent von „Big“ Joe Turner einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Beale-Street-Rhythm and Blues geleistet hatte.

Zunächst mit Minimalbesetzung gespielt („geslappter“ Kontrabass, E-Gitarre, Gesang), kamen später auch Schlagzeug und Piano zum Rockabilly. Ausgehend von Memphis, Tennessee, verbreitete sich der Rockabilly durch die intensive Tourtätigkeit der Musiker von Sun Records schnell über den gesamten Süden und inspirierte Hunderte von Musikern, den Stil zu kopieren. Nur wenigen gelang es dabei, über eine bloße Sun-Kopie hinauszugehen und individuelle Rockabilly-Stile zu entwickeln, wie zum Beispiel Gene Vincent und Buddy Holly. Ab 1957 löste sich der Rockabilly in einer Art Mainstream-Rock-’n’-Roll auf, die meisten Interpreten jedoch wandten sich der reinen Countrymusik zu. Rockabilly war zugleich die erste Spielart des Country-Rock.

Vertreter: der frühe Elvis Presley, der frühe Johnny Cash, Carl Perkins, Johnny Burnette Trio, Eddie Cochran, Gene Vincent, der frühe Roy Orbison

Handjive 

Handjive (auch „Chicago-Sound“ oder „Bo-Diddley-Sound“) ist eine ursprünglich schwarze Spielart des Rock ’n’ Roll und entstand Ende der 40er-Jahre in Chicago als Unterart des Rhythm and Blues. Wesentliche Merkmale sind die stark im Vordergrund stehenden Perkussionsinstrumente (Maracas), die einen tranceartigen, ostinaten Groove erzeugen und sich zeilenweise mit dem Gesang abwechseln, dessen Melodie im „Frage-Antwort-Schema“ aufgebaut ist.

Der Handjive ist ursprünglich eine reine Straßenmusik gewesen, zu der die Kinder in den Ghettos der Southside von Chicago Abzählreime und Abklatschverse mit manchmal schmutzigen Texten sangen. Dabei wurden die Hände in bestimmten Rhythmen gegeneinander oder gegen eigene Körperteile geschlagen. Die Tradition des Handjive geht auf den "Hambone" zurück, jene Körperpercussion, mit der die schwarzen Sklaven des Südens die ihnen verbotene, Botschaften übermittelnde Trommelmusik ersetzten.

Das Verdienst, den typischen Groove erstmals auf Platte gebannt zu haben, kommt dem chicagoer Straßenmusiker Sammy McGier zu. Seine Band „Hambone Kids“ spielte Anfang der 50er-Jahre für das Okeh-Label den Titel „Hambone“ ein, der bereits jenes legendäre Lick enthält, das man später „Bo-Diddley-Lick“ nennen sollte. Bo Diddley schließlich, selbst ehemaliger Straßenmusiker der Southside, debutierte 1955 mit seinem Hit „Bo Diddley“ (der ursprüngliche Text dieses Songs, der eigentlich „Uncle John“ hieß, war dem Chess-Label zu anzüglich, weshalb Diddley ihn entschärfte) und erreichte auf Anhieb Platz eins der Rhythm-and-Blues-Charts. Seine elektrische Gitarre war dabei leicht verzerrt, ein für das damalige Publikum völlig unbekannter, neuer Sound. Bald begannen überall in den USA Künstler, den Groove zu kopieren: Buddy Holly mit „Not Fade Away“ und „Bo Diddley“, Johnny Otis mit „Willie and the Handjive“. In den 60er-Jahren übernahmen zahlreiche britische Bands wie die Rolling Stones und die Animals den Bo-Diddley-Sound. Gerade die Stones klangen in ihren frühen Jahren manchmal wie eine Bo-Diddley-Coverband.

Vertreter: Bo Diddley, Johnny Otis

Car-Sound [

Als „Car-Sound“ bezeichnete man in den 50er-Jahren die Musik des schwarzen Gitarristen und Sängers Chuck Berry. Den Beginn machte 1955 die Chess-Veröffentlichung „Maybellene“, ein Titel, in dem es um eine Art Autorennen geht. Berry selbst war Automechaniker und thematisierte mit seiner fast weiß klingenden Stimme den amerikanischen Autokult der 50er-Jahre. Die Texte Berrys, der in seiner Jugend Autos geknackt hatte, um Spritztouren zu unternehmen, erzählen von rastloser Mobilität quer durch die USA und erinnern an Jack Kerouacs Kultroman „On The Road“. Entscheidend für diesen „Chicago-Rock-’n’-Roll“ aber ist eine völlig neue Verwendung der elektrischen Gitarre, die mit einer leichten Röhrenverzerrung etwas blechern klingt und bei Berrys zweisaitigen Bendings an Autohupen erinnert. Die Rhythmusbegleitung spielte Berry mit Abschlägen auf den abgedämpften Basssaiten. Berry ist einer der meistgecoverten Rockmusiker. Seine Licks inspirierten weite Teile der Beatmusik in den 60er-Jahren und gehören bis heute zum Standardrepertoire vieler Gitarristen und Schülerbands.

Berrys Kollege, der ebenfalls bei Chess unter Vertrag stehende Bo Diddley, griff den Car-Sound auf und spielte ebenfalls ein paar Car-Titel ein („Roadrunner“). Der Car-Sound aus den Autoproduktionsstädten des Nordens inspirierte auch Surf-/Hotrod-Musiker aus Kalifornien, dem „Autoland“.

Vertreter: Chuck Berry, Bo Diddley

Schwarzer Doo Wop 

Doo Wop ist die Bezeichnung für eine Rhythm-and-Blues-Unterart, die einen besonderen Schwerpunkt auf das mehrstimmige Gesangsarrangement legt. Der Stil entwickelte sich ab 1948 und wurde in den schwarzen Vierteln amerikanischer Großstädte vor allem unter Brücken, in U-Bahnhöfen und Greyhound-Wartehallen gesungen. So ist Doo Wop eng verbunden mit der besonderen Akustik öffentlicher Räume. Balladen wechselten sich mit schnellen Nummern ab. Ab 1956 schafften es immer mehr Doo Wop-Nummern in die Billboard-Charts. Der reine A cappella-Stil der Straße wurde dabei nur selten beibehalten. In der Regel wurde bei Platteneinspielungen sanfte Instrumentalbegleitung in typischer Rhythm-and-Blues-Besetzung (Saxophon, Piano) beigefügt. Auch Gimmicks wie Glockenspiele waren bei Doo Wop-Balladen typisch.

Vertreter: The Penguins, The Moonglows, Frankie Lymon & the Teenagers, The Platters

Weißer Doo Wop 

Ende der 50er-Jahre begannen junge, weiße Amerikaner in den Großstädten, den Doo Wop zu kopieren. Besonders taten sich dabei Nachkommen italienischer Einwanderer hervor; im Zentrum der weißen Doo Wop-Bewegung lag die New Yorker Bronx. Die derben sexuellen Anspielungen in den Texten der schwarzen Vorbilder wie Hank Ballard wurden allerdings nicht übernommen und durch harmlosere Inhalte aus dem Teenageralltag ersetzt. Ein wichtiges Element war die hohe Falsettstimme des Leadsängers – ein Effekt, der später von der Surfmusik aufgegriffen wurde. Der weiße Doo Wop wurde zur Identifikationsmusik einer ganzen Jugendgeneration der italo-amerikanischen Minderheit in den USA. Die damalige Atmosphäre in der italienischen Szene der Bronx wurde 1979 in dem Film "The Wanderers" gelungen rekonstruiert.

In einer Zeit, als Rock ’n’ Roll langsam seine Schockwirkung einbüßte und zur allseits akzeptierten Modeerscheinung wurde, wurden weiße Doo Wop-Künstler bei der weißen Mittelklassejugend sehr beliebt. Der weiße Doo Wop wurde so zum Vorläufer des Surf- und des Highschool-Rock-’n’-Roll.

Vertreter: Dion DiMucci

New Orleans Sound 

Eine schwarze Spielart des Rock ’n’ Roll beziehungsweise Rhythm and Blues, dessen wesentliches Merkmal das in den hohen Lagen triolisch gespielte Piano ist. Der New Orleans Sound reicht in die frühen 50er-Jahre zurück; als echter Rock ’n’ Roll trat er um 1955 mit Fats Domino und dem aggressiveren Little Richard in die Rockgeschichte ein. Die Tradition dieser Musik wird ohne Unterbrechung bis in die Gegenwart hinein gepflegt und hat Interpreten wie Dr. John und Prof. Longhair hervorgebracht.

Vertreter: Fats Domino, Little Richard, Huey „Piano“ Smith, Smiley Lewis

Instrumental 

Im Westen der USA wurde 1957 eine Gitarren-Instrumental-Tradition begründet, die schnell zahlreiche Nachahmer fand. Im Studio von Lee Hazlewood in Phoenix, Arizona, und später in Los Angeles wurden Titel mit den Gitarristen Al Casey und Duane Eddy eingespielt, von denen einige zu Hits wurden. Die Gitarre war dabei leicht verzerrt, dazu spielte ein Saxofon simple Soli. Der Hall in den Aufnahmen kam durch die natürliche Akustik des metallenen Getreidespeichers zustande, in dem sich Hazlewoods Studio befand (einer der Studiohilfen Hazlewoods war übrigens der junge Phil Spector). Der „Twang Sound“ Duane Eddies fand im gesamten Westen der USA zahlreiche Nachahmer und beeinflusste eine Reihe von Musikern auch in Europa, zum Beispiel die Begleitband von Cliff Richard, die „Shadows“.

Vertreter: Duane Eddy, The Ventures, The Shadows

Surf/Hotrod 

Surfmusik ist der einzige Zweig des klassischen Rock ’n’ Roll, der weit in die 60er-Jahre hineinragte und eine Art amerikanische Parallele zur britisch dominierten Beatmusik bot.

Im Allgemeinen wird mit dem Begriff Surfmusik der Sound der Beach Boys oder des Duos Jan & DeanThe Belairs und Dick Dale gelten als Erfinder dieser Spielart, die heute Surf-Rock genannt wird. 1961 veröffentlichten erst die Belairs ihre Single Mr. Moto, dann kam Dick DaleLet's Go Trippin'. Im November des gleichen Jahres debütierten auch die Beach Boys als Vertreter der Popform mit ihrer Single Surfin. Dick Dale behauptet er habe den Begriff "Surf" schon in den 50er-Jahren auf seine Musik angewendet. Welches nun die „wahre“ Surfmusik ist, die Rockform oder die Popform, ist eine ebenso strittige wie müßige Frage. assoziiert. Indes gab es daneben einen deutlich aggressiveren, instrumentalen Rock-’n’-Roll-Stil, der den Namen „Surfmusik“ für sich beanspruchte. mit

In der rockigen Instrumentalform wurden sowohl der „Twang“-Sound als auch das Saxofon der Hazlewood-Produktionen aus Phoenix und Los Angeles übernommen (siehe Absatz „Instrumental“). Manchmal wurden die Melodielinien nach südkalifornisch-mexikanischer Tradition von einer Trompete gespielt. Als Hauptinstrument dominierte die Stratocaster, jene legendäre Gitarre des kalifornischen Herstellers Leo Fender, von deren Tremolohebel im Surf-Rock reichlich Gebrauch gemacht wurde. Die charakteristische, mitunter zerstörerisch krafvoll angeschlagene Surf-Gitarre wurde außerdem mit einem Bandecho eingespielt, was die beliebten Glissando-Riffs auf den Basssaiten etwas glättete, mit denen die rasante Wellenfahrt des Surfbrettes musikalisch umgesetzt wurde. Dick Dale stand in engem Kontakt mit Leo Fender, der in Abstimmung auf Dales Spielweise seine Gitarrenverstärker der späten 50er und frühen 60er-Jahre anpasste. Dem heutigen Publikum dürfte der Sound Dick Dales, der lange Zeit nahezu vergessen war, vor allem durch die Soundtracks der Filme von Quentin Tarantino bekannt sein, durch die ein Revival des härteren Surfsounds eingeleitet wurde.

Den Beginn des bekannteren „anderen“ Surfstils, einer gefälligen, mehrstimmigen Variante der Surfmusik, markiert der Beach-Boys-Titel „Surfin'“ von 1961 (Platz 75 in den Charts), der sich musikalisch eng am weißen Doo Wop ausrichtete. Aber schon die folgenden, bei Capitol veröffentlichten Titel der Band, ließen, neben Einflüssen von Chuck Berry und dem Doo Wop, einen sehr eigenständigen Stil erkennen. Ein wesentliches Merkmal der mehrstimmigen Surfmusik sind die Textinhalte, die meistens das Leben in Kalifornien verherrlichen. Neben dem Thema „Surfen“ ist dabei das Thema "frisierte Autos" (Hotrod) auffallend häufig. Die starke Präsenz des Autokultes in der Surf-/Hotrod-Musik erklärt auch die gelegentlichen Anleihen bei Chuck Berry, dem Begründer des „Car-Sounds“ (vergleiche hierzu Beach Boys: „Surfin USA“ mit Chuck Berry: „Sweet Little Sixteen“).

Mit wachsender Popularität halluzinogener Drogen in der zweiten Hälfte der 60er-Jahre machte - ebenso wie die britisch dominierte Beatmusik - auch die Surfmusik eine Metamorphose ins Psychedelische durch. Die Beach Boys produzierten äußerst kreative und künstlerische Alben, die allerdings mitunter etwas überladen wirkten und die Bodenhaftung vermissen ließen. So interessant diese Spätform des Surf war, mit der geradlinigen Einfachheit des Rock ’n’ Roll hatte sie nur noch wenig zu tun, weshalb sie hier nicht weiter behandelt wird.

Beide Richtungen des Surfsounds, sowohl der instrumentale Surf-Rock als auch die mehrstimmige Popform, Surf-Pop, begründeten die Tradition der Westcoast-Rockmusik. Bands wie die Trashmen und später auch die Ramones, die gesanglich zunächst an die Beach Boys erinnerten, versahen die Musik mit einer aggressiven, anarchistischen Attitüde und bereiteten den Weg für den Punk. Die Studioarbeit der späten Beach Boys setzte Maßstäbe für anspruchsvollere Popproduktionen der 70er-Jahre, etwa die ersten Alben der schwedischen Popband ABBA.

  • Beispielhafte Vertreter des Surf-Rock: The Belairs, Dick Dale & The Deltones, Eddie & The Showmen
  • Beispielhafte Vertreter des Surf-Pop: The Beach Boys, Jan & Dean, The Rip Chords

Teenage Rock ’n’ Roll/Highschool

Ende der 50er-Jahre wurde von der Unterhaltungsindustrie eine gezähmte Form des Rock ’n’ Roll konzipiert, die vor allem auf das sehr junge, weiße Mittelklassepublikum ausgerichtet war. Die Interpreten wirkten sauber und „elternkompatibel“. Jeans oder Lederjacken wurden gemieden und durch Strickwesten, Polohemden und Krawatten ersetzt. Viele dieser „Teen-Idole“ wurden ausschließlich nach ihrem Äußeren gecastet und wirkten wie domestizierte Klone von Elvis Presley. Ihre zum Teil mäßigen Sangeskünste wurden dann, wie im Falle von Fabian, durch intensive, zum Teil silbenweise Schnittarbeit im Studio ausgeglichen. Einige wurden auch als „Schauspieler“ vermarktet und belegten Hauptrollen in B-Movies. Eine wesentliche Rolle für diese Entwicklung spielte die Dick Clark Show American Bandstand, eine landesweit ausgestrahlte Fernsehshow, in der die Highschool-Stars promotet wurden.

Es ist strittig, ob man den Teenage Rock ’n’ Roll wirklich als echten Rock ’n’ Roll bezeichnen soll, letztlich ist dies eine Frage von Definitionen. Nach einer weit verbreiteten Auffassung ist das Phänomen Teenidol nur der Versuch des Establishments, den Rock ’n’ Roll zu integrieren, zur stubenreinen und massenkompatiblen Ware zu machen und damit sein Ende zu besiegeln.

Vertreter: Pat Boone, Paul Anka, Connie Francis, Frankie Avalon, Fabian,„Kookie“Ed Byrnes.

Twist 

Twist ist eine Bezeichnung für eine späte Spielart des Rock ’n’ Roll und den dazugehörigen Tanz, der etwa zwei Jahre lang in den USA und Europa populär war. Der Tanz erweckte einiges Aufsehen, weil er nicht mehr paarweise, sondern allein getanzt wurde. Er leitete damit die bis heute in Diskotheken übliche Tanzweise ein.

Musikalisch brachte der Twist in Zeiten des seichten Highschool-Rock-’n’-Roll eine Wiederbelebung der Ursprünge aus dem Rhythm and Blues und war daher so etwas wie ein erstes Rock-’n’-Roll-Revival. Als „Erfinder“ des Twist gilt weltweit der in der Dick-Clark-Show bekannt gemacht wordene Chubby Checker. Was die charakteristischen Tanzbewegungen betrifft, ist dies sicher richtig. Indes war es eigentlich der Rhythm-and-Blues-Musiker Hank Ballard, der die Titel „The Twist“ und „Let's Twist again“ schrieb und aufnahm („The Twist“ wurde erstmals 1958 von Ballard eingespielt). Jedoch wurde wegen eines Streits mit Dick Clark (es ging um die Frage, ob Ballards Backupband „The Midnighters“ auftreten durften oder nicht) ein geplanter Auftritt von Ballard gestrichen. Als Lückenfüller wurde der bis dahin nicht bekannte, etwas füllige Checker gewählt, der „The Twist“ 1959 auf den Markt brachte und den Titel dank regelmäßiger Auftritte bei Dick Clark 1960 auf Nummer 1 der Charts platzieren konnte. Mit einer erneuten Platzierung in den Charts ein Jahr später (wiederum auf Platz 1) begann dann der weltweite Siegeszug des Twist, begleitet von einer bis dahin einmaligen Merchandise-Maschinerie.

Vertreter: Hank Ballard, Chubby Checker

Andere/Mainstream-Rock-’n’-Roll 

Neben den oben genannten wichtigsten Spielarten des klassischen Rock ’n’ Roll gab es noch eine Anzahl von lokalen Stilen, häufig mit stark folkloristischem Einschlag. Wenige davon brachten überregionale Erfolge hervor, wie etwa die Titel von Ritchie Valens, dem wichtigsten Vertreter eines Latino-Stiles, der im Raum Los Angeles, Süd-Texas und New Mexico unter der diskriminierten spanischsprachigen Bevölkerung verbreitet war und zum Teil auch in spanischer Sprache gesungen wurde.

Im Mississippi-Delta wiederum waren es Musiker der franko-kanadischen Minderheit aus den Sumpfregionen Louisianas, den „Cajuns“, die ihre traditionelle Fiddle- und Akkordeonmusik ab etwa 1957 mit dem Rhythm and Blues und mit dem Rock ’n’ Roll verbanden. Überregionale Hits waren dieser äußerst lebendigen und vielfältigen Cajun-Rock Szene leider nicht beschieden.

Die populäreren Rhythm-and-Blues-Musiker aus New Orleans beeinflussten wiederum die Musikszene auf Jamaica, wo man die US-Radiostationen aus Louisiana empfangen konnte. Auf diese Weise entstand in den 50er-Jahren eine Mischung aus New-Orleans-Rhythm-and-Blues und jamaikanischer Folklore, wie dem Mento. Aus dieser Mischung entwickelte sich Anfang der 60er-Jahre dann der Ska und später der Reggae.

Auch die sogenannte „Calypso-Musik“ sei hier erwähnt, die Mitte der 50er-Jahre von Harry Belafonte erfunden wurde. Belafonte stammte eigentlich aus New York City, und sein Karibik-Akzent war nicht echt. Aber er bewies ein feines Gespür für den Markt, der in den 50er-Jahren in einer Art erster „Ethno-Welle“ nach Südseeromantik und Exotischem verlangte. Dies beschied seinem 1956 veröffentlichten Debut-Album „Calypso“ einen sensationellen Erfolg. Seine Musik ist, wenn überhaupt, eher in die Pop- und Unterhaltungs-Ecke des Rock ’n’ Roll einzuordnen.

Schließlich setzte ab etwa 1957 mit der massenmedialen Verbreitung der verschiedenen regionalen Rock-’n’-Roll-Stile ein Prozess der gegenseitigen Beeinflussung ein. Die Konturen der regionalen Stile verwischten zusehends. Die so entstandene Mainstreamform des Rock ’n’ Roll verband nicht selten Elemente von zwei, drei oder mehr verschiedenen Spielarten. So vermischten Gene Vincent and the Bluecaps ihren Rockabilly bruchlos mit Elementen aus dem Doo Wop, Buddy Holly, ursprünglich im Texas-Rockabilly zu Hause, fügte seiner Musik neben Doo Wop-Elementen auch noch Chicago-Grooves à la Bo Diddley hinzu. Schließlich sind viele Rock-’n’-Roll-Interpreten der „zweiten Stunde“, Interpreten also, die erst ab 1957 in die Öffentlichkeit traten, nicht mehr eindeutig einer der Rock-’n’-Roll-Spielarten zuzuordnen. Es sind Interpreten des Mainstreams.

 
 

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